Die interaktiven Kunstaktionen der Künstlerin verorten sich im Öffentlichen Raum. Sie beschäftigen sich auf humorvolle Weise mit Themen wie Solidarität, Mut und der Aufarbeitung von Geschichte:
2004 Wachschutz für Belgrad
2005 Siegfried & Roy meet Lena & Joy
2006 Zoom auf Treptow (Feuchter Ort, feuchte Senke)
2007 Zuchthausköder
Es folgten zwei Kunstaktionen in Österreich, Life-Tätowierungen unter dem Künstlernamen QUEEN BARBIE.
Sandra Kratochwill verfaßte über diese Öffentlichen Tatoo-Aktionen und die von Valie Export, Santiago Sierra und Flatz ihre Diplomarbeit an der Kunsthochschule in Linz.
Die Aktionskunst von Lena Braun ist provokant, selbstironisch, phantasievoll und einem ständigen Wandel unterworfen.
Lena Braun bricht in ihren Kunstaktionen oftmals die Genres zwischen Performance und Aktionismus.
2013 Schlafes Tochter, Galerie Su de Coucou, Berlin-Neukölln
2015 Und übermorgen hol ich mir ..., Galerie K-Salon, Berlin Kreuzberg
2016 Die Fütterung des Mondes, Galerie K-Salon, Berlin Kreuzberg
2017 Rettungsschirm oder Ballkleid, Katakombe Eylauer Straße, Berlin-Kreuzberg
Super Power Woman Show Nr. 2 (30.6.-9.7.2015)
Katakombe, Eylauer Straße 9, Berlin-Kreuzberg
Rettungsschirm oder Ballkleid. Kein Griechischer Wein?
Interaktive Installation von Lena Braun, Performance 30.6.2017, 19h
Weiße Ballkleider, nie ganz fertig gestellt, designt für die Debütantinnen des Wiener Opernballs, werden Basis einer Installation. Die Künstlerin Lena Braun lässt vier dieser Ballkleider „in die Luft
gehen“. Die Seidenroben sind nun vollendet mittels Provisorien, Stecknadeln, Sicherheitsnadeln und inwendig schwanger mit Bedeutung. Die Künstlerin zerreißt historisches Leinen (von Frauenhand in
Streifen gerissenes Leinen stellte in Krisenzeiten oft Notverbände dar), stärkt es wie einen Hemdkragen und beschriftet es mit lippenstiftroter Farbe. Buchstabe reiht sich an Buchstabe, ganz wie bei
Jenny Holzers elektronischen Sprachbändern. Man muss unter die Röcke schlüpfen um zu verstehen was geschrieben steht, Runde um Runde gehen im Innern des Ballkleids, bis einen wie beim Walzertanz ein
Schwindel erfasst.
Lena Braun inszeniert die Ballkleider, sie kehrt das Unterste zu Oberst, struppig hängen die bauschigen Petticoats der Roben heraus, Brautschleier imitierend und so den Blick freigebend auf das
Innenleben der weißen Seide. Ein Heer von Sicherheitsnadeln hält einen tiefromantischen Text, Heroes aus Bowies Berliner Trilogie. Die vier Ballroben hängen auf Augenhöhe, man schaut unkeusch unter
die Röcke. Die Erste Robe ist noch schmal wie ein Kleid, dann spreizt sich die Seide mehr und mehr zu unschuldsweißen Rettungsschirmen.
Die Künstlerin steht als Bettlerin maskiert auf einem roten Teppich und bietet aus einem Fressnapf für Katzen heraus bunte Cocktail-Schirmchen an, das Stück zu einem Euro. Nach einer Stunde treten
drei Debütantinnen mit Kinder-Blechtrommeln unter die geöffneten Kleider. Ein Trommelwirbel erschallt. Dann verlöscht das Licht. Gespenstisch sucht nun das Licht von vier Taschenlampen das Innere der
Ballkleider ab. Dann zuckt ein Soundtrack in die Dunkelheit des Raums, Blitz, Donner, dann Regen. Das Saallicht geht wieder an. Die trommelnden Debütantinnen sind verschwunden, aber auf der
Freitreppe hinter den Ballroben steht die Künstlerin, demaskiert, in Anzug und Melone, über sich schützend einen zerfetzten Schirm haltend. Sie performt nun den Song von Brechts Polly Peachum: „Einst
glaubte ich, als ich noch unschuldig war ...“
Queen Barbies Valhöll
ist eine bespielte Installation aus den Jahren 2005 und 2007 in Berlin und Wien.
2005 in Berlin
Frottagen in Schwarzlicht getaucht, dazu Video-Art bildeten eine VIP-Area im Sage-Club Berlin. Dazu on stage: Joy Gutthardt, Lena Braun und an den Turn-Tables DJ Noisy Pig.
2007 in Wien
Mit DIVANOVA im Kunstraum aRtmosphäre